b e w e g  -  g r ü n d e

künstlerisch zu arbeiten bedeutet für mich,

im resultat eine ästhetische verbindung zwischen intuition und handwerk zu erschaffen.

ausgehend vom thema bewegung,

arbeite ich einerseits zeichnerisch direkt nach modellen,

 

andererseits nähere ich mich der form über

die freie auseinandersetzung mit farbe, fläche, linie.
auswahl, kombination und neuordnung bedingen sich darin fortwährend.

 

der betrachter soll einen prozess erleben können,

denn jede scheinbar augenblickliche ruhe, jeder gedanke,

ist letztlich nur teil der bewegungen der zeit,

auf der ein weiterer gedanke sich aufbaut

oder sich ein grundsätzlich neuer gedanke formuliert.

 

l a n d s c h a f t

montagmorgen

die frühlingssonne scheint durch das fenster.

eigentlich wollte ich den papierkram ordnen.

doch kaum sehe ich dieses licht, diese farben dort auf der wiese und dem angrenzenden wald, werde ich unruhig.

 

meine gedanken fliegen an die plätze und orte, die mich bei diesem licht besonders anziehen.

plötzlich geht alles ganz schnell

ja, genau!  an der alten allee wird jetzt die sicht auf die felder weit und klar sein!

ich schließe die augen und frage mich, worauf ich lust habe

– leinwand – eine große leinwand,

dazu vielleicht ein kleines blättchen hier und da!

ich fühle es, als hätte ich mich gefragt, worauf ich appetit habe.

 

dann heißt es tempo

tee kochen, farbe, stifte, leinwand, papier zusammenpacken,  jacke, gummistiefel, mütze, schal …

endlich

ich sitze im auto!

 

am wegrand unter der krone der eiche halte ich, steige aus.

meine haare fliegen mir in das gesicht.

wind!

ich fühle mich lebendig!

 

nun die leinwand auf die erde gelegt, den korb mit den stiften und farben daneben gestellt und …

 

luftholen, tief einatmen diesen moment…!

es gibt nichts mehr, an das ich denke.

ich bin hier mit mir, mit diesem acker unter meinen füßen

und der erst schwach wärmenden frühlingssonne auf meinem gesicht.

 

dann geschieht alles wie von selbst: schauen – zeichnen – schauen – übermalen – schauen -  …bis –

ja bis diese innere spannung des momentes in der leinwand steckt und der große hunger gestillt ist.

 

dann kommt das genießen.

ruhiger, sinnlicher werden die striche.

die kleinen blätter papier füllen sich mit farbe.

 

mit einem becher tee in der hand schaue ich auf meine ergebnisse,

schaue in die ferne

und spüre die ruhe in mir.

 

landschaft.